CMD-Behandlungsbeispiel (2)

CMD-Behandlung mit Stabilisierungsschiene und mit prothetischen Maßnahmen für definitive bilaterale orale Stabilität

Eine 41-jährige Patientin leidet an neurologischen Gesichtsschmerzen rechts und links abwechselnd, die als stechend angegeben werden und bis in die Intensität einer Trigeminusneuralgie reichen. Außerdem besteht Kiefergelenksknacken rechts. Das Leben, so die Patientin, sei stark eingeschränkt. Sie gibt an, dass vor neun Jahren im Oberkiefer rechts Zahnersatz eingegliedert worden wäre, danach seien neurologische Schmerzen im Bereich des Trigeminusnervs rechts aufgetreten. Der neue Zahnersatz sei ausgetauscht worden und trotzdem seien die Trigeminusschmerzen wieder aufgetreten. Dann wäre der neue Zahnersatz eingeschliffen worden, wodurch Ruhe eingetreten wäre. Seit dem Sommer 2001 sei im linken Unterkiefer eine Brücke angefertigt worden, die sofort wieder zu den gleichen Schmerzen geführt hätte. Die Patientin berichtet, dass sie jedes Mal, wenn prothetische Behandlungen erfolgten, Schmerzen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich bekommen hätte. Bei der Untersuchung hier am 20.02.2002 wurde folgende Diagnose gestellt:

Unstabile Okklusion bei condylärer Asymmetrie und anterior-disc-displacement Stadium I TMJ(R), RPM(L)

In RPM(L) Kontakte an den linken Prämolaren, danach Abgleiten in ICP um 1,5 mm nach rechts, Abrasion zweiten Grades.

Bei einer condylären Asymmetrie über 3% ist eine Behandlung bei CMD- Symptomen mit einer Neuorientierung des Unterkiefers sinnvoll. Man erkennt deutlich den höheren Condylus auf der linken Seite.

Als Therapie wurde festgelegt:

  1. oberes heißpolymerisiertes Stabilisierungssplint in RPM(L) zur Schmerzbeseitigung
  2. temporäre Langzeitversorgung (LZV) zur Erreichung einer bilateralen oralen reversiblen Stabilität nach initialer Behandlung
  3. definitive full- mouth- rehabilitation in der gleichen mandibulären Position zur definitiven Erreichung einer bilateralen oralen Stabilität

Die Prognose wurde als günstig angesehen.

In retrudierter Position der Mandibula (RPM (L)) keine Kontakte der Zähne auf der rechten Seite.

Abrasion durch falsche Okklusionsgestaltung und durch Bruxismus.

Stabilisierungsschiene für eine reversible bilaterale orale Stabilität im Munde der Patientin.

Ca. 6-12 Monate nach Tragen der Stabilisierungsschiene Erstellen der temporären Langzeitversorgung. Hier Zustand im Artikulator.

Die temporären Langzeitkronen auf dem Oberkiefermodell.

Die temporären Langzeitkronen auf dem Unterkiefermodell.

Die temporäre Langzeitversorgung im Munde der Patientin mit perfekten gnathologischen Kauflächen in korrekter mandibulärer Position = RPM (retrudid position of the manibula).

Definitive Kronen im Munde der Patientin, Goldkauflächen auf den Molaren als duktileres Material gegenüber der harten Keramikkauflächen.

Definitive Kronen im Munde der Patientin, Goldkauflächen auf den Molaren. Im weiten sichtbaren Bereich bei den Prämolaren keramische Vollverblendung.